Erleichterung im neuen Jahr: Prognose deutet auf fallende Strom- und Gaspreise hin
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Die neue Gasumlage, (hoffentlich nur) vorübergehende Aussetzungen der russischen Gaslieferungen über Pipeline North Stream 1 und die allgemeine Angst vor Versorgungsengpässen im Winter sorgen dafür, dass Medien dieser Tage insbesondere über die Gefahr weiter steigender Gaspreise berichten. Aus gutem Grund. Denn die immer neuen Nachrichten zu Mehrbelastungen aufseiten der Gaskunden sind in der Tat besorgniserregend. Zeitgleich aber kommt die Berichterstattung zu den neuesten Bewegungen auf dem deutschen Strommarkt allzu oft zu kurz. Dabei verdienen auch sie Erwähnung, wenn es um die Frage der Energiepreise insgesamt geht. Die Experten des Verbraucherportals Verivox haben sich die Entwicklungen im Stromsektor genauer angesehen. Erfreulich sind die Resultate für Endkunden nicht.
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Die Analysten verweisen ihrerseits auf die Tatsache, dass die Strompreise in Deutschland in den vergangenen Monaten medial sozusagen stiefmütterlich behandelt wurden. Was sich seit Monaten auf diesem Markt abspielt, ist ebenfalls kein Anlass zur Freude. Das Problem nämlich ist: Viele Haushalte sind sowohl auf Gas als auch Gas angewiesen. Spätestens ab dem Herbst könnte auf viele Verbraucher trotz angekündigter Entlastungspakete des Staates noch manche böse Überraschung warten. Kundinnen und Kunden dürfte bis weit ins neue Jahr noch manche Anpassung der Preise drohen. Die Berechnungen aus dem Hause Verivox sprechen in diesem Punkt schon jetzt eine deutliche Sprache. Die Ankündigungen vieler Versorger bestätigen, dass Strom schon bald noch weitaus teurer werden könnte.
Aktuell zahlen Haushalte 41,98 Cent je Kilowattstunde (kWh) Strom. Bezogen auf einen durchschnittlichen Musterhaushalt mit einem jährlichen Verbrauch von 4.000 kWh ergibt sich für den Monat August gegenüber dem Juli 2022 ein Plus der Preise in Höhe von 38 Prozent. Mit Strom und Gas handelt es sich für viele Haushalte also um eine historische Mehrbelastung, die viele Bürgerinnen und Bürger vor ungeahnte Herausforderungen stellt. Für Udo Sieverding, seines Zeichens Experte für Energiethemen bei der Verbraucherzentrale NRW, liegt die Ursache für den massiven Preisanstieg auf der Hand. Auch bei Strom sind in erster Linie die hohen Preise für Gas der Auslöser des Preisbooms verantwortlich. Dass Russland als wichtigster Versorger seine Lieferungen von Gas stetig gesenkt hat, bleibt also nicht ohne Folgen. Darüber hinaus, so Sieverding, seien die Preise auf dem Weltstrommarkt immer weiter gestiegen.
Einfluss auf die Marktpreise habe zudem der Anstieg der CO2-Preise. Die verschiedenen genannten Faktoren werden gemeinsam wohl dafür, dass die deutschen Strompreise in den nächsten Monaten weitere Rekordstände erreichen dürften. Für insgesamt 123 Grundversorger im Land ermittelte das Portal Verivox für die Zeit von August bis Oktober ein durchschnittliches Plus der Strompreise für Endkunden um durchschnittlich 25 Prozent. Was dies bedeutet, zeigt der Blick auf die Mehrkosten für einen Haushalt mit drei Personen. Für einen solchen Haushalt kommt die Analyse zu einem Kostenanstieg um nicht weniger als 311 Euro pro Jahr. Experte Thorsten Storck aus dem Hause Verivox ist sich sicher: Der Trend zu immer neuen Rekord im Bereich der Großhandelspreise könnte 2023 zu weiteren Ausbrüchen führen.
Ein Preis von 45 Cent je Kilowattstunde (oder gar darüber) könnte im nächsten Jahr noch mehr Druck auf die Haushaltskassen ausüben. Zumindest ein dauerhafter Anstieg des Kilowattstunden-Preises auf über 40 Cent scheint unausweichlich.
Bestätigt wird diese Erwartung von führenden Energieversorgern wie dem Essener Konzern E.ON. Dort geht man ebenfalls von stärkeren Belastungen für Endkunden aus. Für Marc Spieker, den Finanzvorstand beim besagten Großversorger, ist die Situation eindeutig: Es gehe weniger darum, ob die Preise steigen werden. Vielmehr sei die Frage, wann sich Stromanbieter gezwungen sehen, erneute Preissteigerungen umzusetzen. Der Karlsruher Konzern EnBW hat längst reagiert. Seine Endkunden zahlen ab Oktober dieses Jahres für Grundversorgungstarife in der Sparte Haushaltsstrom durchschnittlich 31,1 Prozent mehr als aktuell. Sollte die Bundesregierung an ihrem Plan zur Abschaltung der bisher noch betriebenen Atomkraftwerke festhalten, könnten die Strompreise ab dem neuen Jahr nochmals deutlicher zulegen. Für viele Experten besteht eines der zentralen Probleme weiterhin darin, dass die deutsche Politik einen schnellen Ausbau erneuerbarer Energien regelrecht verschlafen habe. Die Abschaffung der EEG-Umlage zum Sommer dieses Jahres jedenfalls hatte – anders als von einigen Befürwortern erhofft – lediglich dämpfende Wirkung bei den Strompreisen.
Zur Entlastung der Stromkunden könnten sich Energieexperten beispielsweise eine Senkung der Mehrwertsteuer auf Strom nach dem Vorbild der Gasumlage vorstellen. Auch aus der deutschen Energiewirtschaft gibt derlei Forderungen zur Anpassung der Besteuerung. Bis politische Maßnahmen ergriffen werden, sind Verbraucher selbst gefragt. Sie sollten nichts unversucht lassen, um ihren Stromverbrauch zu senken. Etwa durch den Austausch von Beleuchtungselementen (Halogenlampen etwa gelten als regelrechte Stromfresser) oder alter Kühlschränke und Waschmaschinen. Das Senken der Heiztemperatur ab dem Herbst oder Verzicht auf das oft empfohlene Vorheizen von Backöfen könnten zwei Optionen zur Verbrauchsenkung sein. Vor allem aber bleibt die Hoffnung, dass der Staat auch bei Strom endlich neue Wege zu Entlastung der Haushalte ausfindig macht.
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