22.09.2023
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Schufa will mit neuem Internetauftritt auf bekannte Kritik reagieren
25.04.2022
Nur Themen sind beim Verbraucherschutz in Deutschland wohl so umstritten wie das Verfahren, auf das die die Schufa, größte Auskunftei im deutschsprachigen Raum, bei der Erstellung ihrer Ratings verwendet. Das System, so die Kritik vieler Experten in der Vergangenheit, beziehe vermeintlich problematische Details wie etwa den Wohnort oder gar Ethnien und Religionszugehörigkeiten in ihre Analysen mit ein. Während die Schufa derlei Vorwürfe seit jeher weit von sich weist und auf eine durchgehend seriöse Datenerhebung verweist, ist ein Punkt weitgehend unstrittig. Gemeint ist der Aspekt der Transparenz. In eben diesem Bereich fällt die Kritik seit vielen Jahren besonders harsch aus. Die Schufa lasse es an der nötigen Offenheit fehlen, wie genau Scoring-Ergebnisse überhaupt zustande kommen, heißt es regelmäßig vonseiten der deutschen Verbraucherschützer. Die Schufa selbst will diesbezüglich nun tatsächlich offener agieren und ihr Nutzer-Scoring nach außen hin besser erläutern.
Dazu will der Dienstleister auf einer deutlich überarbeiteten Internetpräsenz nun „verständlichere und nachvollziehbarere“ Daten zu den Aspekten Bonität und Scoring bereitstellen. An einem wesentlichen Detail, nämlich der eigentlichen Formel zur Berechnung der individuellen Kreditwürdigkeit, dürfte es wohl auch weiterhin fehlen, sollte es hier keine Nachbesserung erfolgen.
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Inhaltsverzeichnis
Schufa – vollständige Offenheit bei relevanten Daten nicht möglich
Tanja Birkholz, Chefin des Vorstands der Schufa, verwies im Zusammenhang mit Blick auf die Neugestaltung der Plattform der Auskunftei darauf, man wolle „einen wichtigen Schritt zu mehr Transparenz gehen“. Auch soll der neue Auftritt der Auskunftei mit Themen stärker auf die Bedürfnisse und Wünsche der Verbraucher abzielen. Ein wichtiges Stichwort: Verbraucherorientierung. Für mehr Bedienkomfort soll ein Video-Bot sorgen, der Besucherinnen und Besuchern der Internetseite Antworten auf alle wichtigen Fragen zur Arbeit der Schufa und Themen wie der Bonität und ihrer Folgen im Alltag bieten soll. Das für Verbraucherschützer zentrale Problem aber wird durch die Änderungen auf der Plattform erhalten bleiben. So heißt es, das Berechnungsverfahren zum Schufa-Score „müsse in Teilen ein Geschäftsgeheimnis bleiben“. Dies sei erforderlich, um die Aussagekraft des Berechnungsmodells sicherzustellen. Eine vollständige Bekanntgabe der Grundlagen des Modells berge das Risiko von Manipulationen. Dies wiederum würde dazu führen, dass das Scoring seinen Wert verliert.
Schufa legt dar, was explizit keine Rolle beim Score spielt
Immerhin: Mit Blick auf relevante Faktoren des Scorings präsentiert sich die Schufa allmählich offener und verbraucherfreundlicher. Negativ wirkt sich auf die Kreditwürdigkeit etwa ein Haftbefehl aus, der die „Erzwingung einer Eidesstattlichen Versicherung“ und die Vorlage von Vermögensverzeichnissen gegenüber Gerichten erreichen soll. Auch ein eröffnetes Insolvenzverfahren, „Salden nach Gesamtfälligstellung“ und ein „Saldo nach gerichtlicher Entscheidung/Titulierung“ wirkt sich auf den Score aus. Gleiches gilt für Restschuldbefreiungen. Vor allem ist die Schufa bemüht, mit den eingangs erwähnten Gerüchten zu kritisierten Faktoren aufzuräumen. Keinen Einfluss auf die Bonität hätten Religion und Nationalität, der familiäre Stand sowie Vermögen und Angaben zum Gehalt. Dass diese Informationen per se keine Rolle spielen könnten, erklärt die Auskunftei denkbar einfach: Solche Daten lägen für eine Analyse schlicht gar nicht vor.
Kredite sind und bleiben Dreh- und Angelpunkt des Scorings
Die wirtschaftliche Situation insgesamt aber ist durchaus im Interesse der Schufa. Gemeint sind hier Informationen zu verwendeten Bankkonten und Kreditkarten, aber auch zu laufenden Mietkauf-, Kredit- und (Mobil-) -Leasing-Verträgen. Auch gestellte Anträge zu den zuletzt genannten Themen fließen in das Verfahren mit ein, ebenso Laufzeiten von Verträgen und Darlehen. Dass Kreditverbindlichkeiten ohne Wenn und Aber negative Konsequenzen für die Kreditwürdigkeit hätten, sei nicht pauschal zutreffend. Im Einzelfall könnten Verpflichtungen dieser Art jedoch durchaus zu einem schlechteren Scoring führen. Wichtig ist in diesem Zusammenhang nochmals der Hinweis, dass viele gestellte Anfragen zu Darlehen zumindest indirekt als höherer „Finanzbedarf“ ausgelegt werden können.
Dies führe mitunter zu einem höheren Ausfallrisiko. Anfragen an sich würden aber „natürlich nicht berücksichtigt“, so die Schufa. Dass die „Kredithistorie“ von Relevanz ist, liegt auf der Hand; erteilt sie doch Auskunft über die Belastung durch laufende Finanzierungen.
Geschäftspraxis hält sich an alle Datenschutzvorgaben
Verbraucher, die in kurzen Abständen mehrere Kreditverträge abgeschlossen haben, müsste so mit einem größeren negativen Einfluss auf die Bonität rechnen, wie die Schufa auf ihrer Webseite unterstreicht. Oder anders formuliert: Wer über eine längere Zeit Kredite bedient, wird ein höheres Scoring haben. Abschließend betont die Auskunftei, dass ihre Scoring-Formel keineswegs ein Geheimnis sein. Der zuständigen Datenschutzbehörde läge das Berechnungsmodell durchaus vor, auch unterliege das Verfahren konstanten Kontrollen durch „unabhängige Wissenschaftler“ und richte sich nach der geltenden Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). Die Kritik, die Schufa sei eine regelrechte „Datenkrake“, dürfte auch durch die neue Informationspolitik wohl eher nicht abebben. Wenigstens aber will das Unternehmen nun in wesentlichen Punkten freigiebiger mit den Details zu ihrem Scoring-Konzept umgehen und Verbrauchern darüber hinaus leichter Zugang zu ihren kostenlosen Daten ermöglichen.
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