Erleichterung im neuen Jahr: Prognose deutet auf fallende Strom- und Gaspreise hin
23.11.2023
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27.03.2023
Die angekündigten Preisbremsen für Energie dürfen das wohl größte Faszinosum der derzeitigen deutschen Politik sein. Seit Monaten wurde über Sinn und Zweck, vor allem aber den tatsächlichen Nutzen für die Haushalte im Land diskutiert. Viele kritische Äußerungen bezogen sich darauf, dass der Staat – trotz zwischenzeitlicher einmaliger Zahlungen zum Ausgleich der gestiegenen Ausgaben für Gas und Strom – zu spät reagiert habe. Seit März 2023 ist es so weit: Die Energiepreisbremsen sollen endlich greifen. Eine wichtige Anpassung der Pläne war die rückwirkende Gültigkeit, sodass Strom- und Gaskunden nachträgliche Entlastungszahlungen ab Jahresbeginn auf Basis der vereinbarten Deckelung erhalten werden. Ganz abgesehen von den bürokratischen Herausforderungen für die Versorger in Verbindung mit Erstattungsansprüchen, zeigt eine aktuelle Befragung vor allem eines: Viele Verbraucher wissen gar nicht, ob sie selbst in den Genuss einer Entlastung kommen werden. Dies zeigt eine Analyse aus dem Hause Verivox sehr deutlich.
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Das Verbraucher- und Vergleichsportal hat diesbezüglich zwei wichtige Quellen berücksichtigt. Auf der einen Seiten erfolgte eine Auswertung der Preise der etwa 800 regionalen Grundversorger für Strom, anderseits wurden die abrufbaren sogenannten „veröffentlichungspflichtigen“ Preise der gut 700 örtlichen Grundversorger auf dem deutschen Gasmarkt berücksichtigt. Nachfolgend wurden diese Preise den günstigsten empfehlenswerten Offerten unter vergleichbaren Bedingungen gegenübergestellt. Der Kenntnisstand zahlreicher Teilnehmer der repräsentativen Umfrage hinsichtlich der persönlichen Folgen der Preisbremsen fiel unerwartet durchwachsen aus. Im Strombereich äußerten 24 Prozent der Befragten, ihr Tarif würde aufgrund der Deckelung günstiger. Ein Drittel erwartet keine Rabatte auf die gewohnten Kosten.
Weitaus interessanter aber ist, dass 43 % der Umfrageteilnehmer zugeben mussten, nicht zu wissen, ob es gemessen am Verbrauch im Vorjahr überhaupt zu einer staatlichen Subventionierung kommen wird. Zur Erinnerung: Die Strompreisbremse sieht auf Basis des Vorjahresverbrauchs eine Deckelung des jeweils geltenden Arbeitspreises auf 40 Cent je Kilowattstunde für 80 % des besagten Verbrauchs vor.
Die Mehrheit der deutschen Gaskunden, so das Ziel des Bundes, soll durch die Obergrenze von 12 Cent pro Kilowattstunde auf 80 % des Verbrauchs aus dem Vorjahr deutliche Einsparungen erzielen. Gas spielte in der Umfrage des Portals insofern eine noch größere Rolle, da 63 % der Teilnehmer beim Heizen auf Gas angewiesen sind. Gut 25 % dieser Befragten teilten mit, ihr Gastarif werde durch die Deckelung der Preis preiswerter. 29 % gehen davon aus, dass die Preisbremse bei Gas beim eigenen Tarif keine positiven Folgen wird. 46 % – und damit ein noch größerer Anteil der befragten Personen als beim Thema Strom – konnten keine Aussage zur Wirksamkeit der „Bremswirkung“ treffen.
Der Anteil der Personen, die sich nicht im Klaren sind, ob sie am Ende mehr oder weniger für Strom zahlen werden, ist durchaus alarmierend. Verivox-Energiespezialist Thorsten Storck sieht eben diese Unwissenheit ebenfalls als Problem. Ein Grund sei hier zunächst, dass viele Kunden stillschweigend vermeidbare Mehrkosten hinnehmen. Auf der anderen Seite seien genau diese unnötigen Ausgaben unterm Strich nichts anderes als eine Belastung der Steuerzahler. Viele Bestandskunden könnten sich allein wegen fehlender Informationen und des Mangels an Wissen das Sparpotenzial eines Wechsels auf einen besseren, sprich günstigeren, Neukundentarifs für Strom und Gas entgehen lassen. Und zwar ausgerechnet in einer Zeit, in der ein Tarifumstieg mitunter einen erheblichen Beitrag zur Senkung der laufenden Kosten im Energiebereich leisten kann.
Genau hier aber spielt abermals der typische deutsche Steuerzahler eine zentrale Rolle. Wer auf einen neuen Strom- oder Gastarif mit Preisen unterhalb der Deckelungsgrenzen wechselt, entlastet letztlich auch die Gemeinschaft. Eben, weil die Zuschüsse des Staates sinken.
Angesprochen fühlen dürfen sich von dieser Erkenntnis vor allem Kunden in der Grundversorgung. Nach Aussagen der Verivox-Experten nämlich zahlen Kunden in diesem Fall noch immer höhere Strom- und Gaspreise als bei alternativen Angeboten. Deutlich wird dies an den folgenden Beispielen. Laut Verivox zahlte ein Haushalt mit drei Personen und einem jährlichen Verbrauch von 4.000 Kilowattstunden zum Ende des ersten Quartals 2023 im Durchschnitt 48 Cent je kWh Strom. Wer zum aktuell preiswertesten und empfehlenswertesten Stromtarif wechselt, zahlt im Schnitt nur 35 ct/kWh – ein Wert, der spürbar unter der Deckelung des Strompreises liegt. Im Gasbereich könnte ein Haushalt im Einfamilienhaus (bei einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden) – unter den besagten „empfehlenswerten Bedingungen“ – dieser Tage einen Gastarif mit einem Preis von 11 ct/kWh buchen und damit ebenfalls ganz ohne die Finanzspritze des Bundes auskommen.
Für die gute Ausgangslage wechselwilliger Strom- und Gaskunden sorgen nach Aussagen des Verivox-Experten in erster Linie die momentan entspannten Bedingungen an den wichtigen Energiebörsen. Diese würden Versorgern zum Teil sehr gute Angebote für Neukunden ermöglichen. Sieht man von der möglichen Ersparnis in Höhe von maximal 500 Euro für Stromkunden und bis zu 600 Euro für Gaskunden jährlich ab, wird die Frage nach einem sinnvollen Tarifwechsel also zunehmend zu einem gesamtgesellschaftlichen Thema. Wer für Gas und Strom wenig zahlt und nicht auf die Preisbremsen angewiesen ist, stellt auch für die Staatskasse keine Belastung dar.
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